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erstellt: Februar 2003
aktualisiert: 02. April 2006
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Outdoor -
Holzofen
Allgemeines

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Zelte mit Öfen
links die „Tipis“, rechts „Camp-Fire“-Tent
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Auf Treffen und Ausfahrten sind immer häufiger spezielle Leichtgewichtskothen schwedischer Herkunft zu
bestaunen, die von uns häufig auch als „Tipis“ bezeichnet werden.
Häufig wird man in diesen kegelförmigen Zelten zudem auf einen einzigartigen
Holzofen stoßen, der gemütliche und behagliche Wärme verbreitet, und schon so
manchen Besucher ins Staunen versetzt hat.
Außerdem wurde darauf schon so manches schmackhafte Outdoor-Dinner
zubereitet.
Dieses in meinen Berichten häufig liebevoll „Outdooröfelchen“ genannte
Meisterstück, kann aber noch weit aus vielseitiger eingesetzt werden.
Wird es nämlich in Zelten meist mit einem Aufsatz und Rauchrohren betrieben (=
geschlossener Ofen; innere Verbrennung), kann dem Holz-Öfelchen auch ohne
Aufsatz als Grundofen ordentlich eingeheizt werden.
Dann bietet es eine nach oben offene Verbrennung mit Lagerfeuerromantik, eignet
sich aber auch nach wie vor zum Kochen.
Aber in welcher Form auch immer: Es bleibt ein sehr praktischer, bewährter,
leistungsfähiger, kleiner und leichter Holz-Ofen.
Aber nun überlasse ich lieber Georg Petz das Wort, dem genialen Konstrukteur
und Tüftler des „Outdooröfelchens“. Er kann Euch auch viel besser die Idee
und Entwicklungsgeschichte dieses Grundofens vermitteln.
Ach so: Übrigens ist Georgs Ofen das Original, und nicht
der Nachbau irgendwelcher „Neu“-Erfinder.
Nebenbei bemerkt sind Georgs praxisorientierte Canadier-Kurse mit seiner
jahrzehntelangen Paddel-Erfahrung ein Geheimtipp – auf jeden Fall die
Empfehlung
Viel Spaß beim Paddeln, Heizen und Kochen wünscht Euch jedenfalls
Ralf
Entwicklungsgeschichte
und Beschreibung des Grundofens
Seit über 2 Jahrzehnten bin ich in meiner Freizeit immer wieder mit dem
Canadier auf Seen, Wander- und Wildbächen unterwegs.
Mal alleine mit der Familie oder zu zweit im Boot, mit einer kleinen Gruppe
oder auf Solotour mit Freunden.
Gemessen an meiner ersten 3-wöchigen Fahrt auf der Lahn (damals mit Frau und
2 kleinen Kindern), 1 kleines Igluzelt, 1 Kochset mit Spirituskocher, hat
sich meine Ausrüstung in all den Jahren grundlegend geändert.
Neben dem Bestreben immer besser mit dem Canadier fahren zu können, feilte
ich auch an der Ausrüstung des Bootes, am Zelt und den Kochmöglichkeiten.
Ich begann feuerverträgliche Zelte in verschiedenen Formen zu nähen und zu
testen.
Gleichzeitig entstand eine dazu funktionierende Ofenform, mit dem Ziel:
Klein, leicht, einfach in der Handhabung und effektiv in der Leistung
zu sein.
Ein paar Jahre hat es dann schon gebraucht, bis sich der Ofen vom
Prototyp mit Zugregulierungen und vielen technischen Extras zu einem
einfachen, leistungsstarken Grundofen gemausert hatte.
Um diesem kleinen robusten Ofen optimale Leistung abzuringen, muss alles
aufeinander abgestimmt sein.
Mein
Grundofen braucht daher keine Regulierung und ist einfach in der
Handhabung:
Hinstellen, ein paar Späne zum Anzünden hinein, dann mit dickerem Holz gefüttert,
bringt er Wasser genauso schnell zum Kochen wie ein guter Benzinkocher. Seine
enorme seitliche Wärmeabstrahlung macht den Ofen gleichzeitig zum genialen
Heizgerät.

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Der Grundofen ...
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als „Lagerfeuer“ ...
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beim „Süppchen“-Kochen
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... beim „Haupt-Gang“
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Der Grundofen ist ein angefertigter Stahlzylinder mit entsprechenden
Öffnungen für Luft- und Rauchabzug, und eingebautem Feuerrost.
Bei einer geringen Größe von ca. 30 x 15 cm und einem Gewicht von ca. 2000g,
ist dieses handliche Gerät leicht zu verstauen, zumal der offene Innenraum
des Ofens zusätzlich als Stauraum genutzt werden kann.
Der Ofen hat weder Schrauben noch
Muttern die verloren gehen könnten, noch irgendwelche Teile die erst
zusammengebaut und zum Transport wieder zerlegt werden müssen – man stellt
ihn hin, das ist alles!
Seit vielen Jahren wird dieser Ofen von mir gebaut und zur Zufriedenheit der
Besitzer in Reisen um die halbe Welt mitgenommen.
Über Schweizer Freunde fand er den Weg auch nach Übersee.
Publiziert wurde der Ofen in Kanada unter anderem im Sommer 2001 in der
Zeitschrift „NASTAWGAN“, dem Quarterly
Journal der „Wilderness Canoe Association“.
Für einen bekannten Autor, einem Profi in Sachen Outdoor-Reisen mit Familie,
ist dieser Ofen ein unentbehrlicher Bestandteil seiner Ausrüstung geworden.
Auch bei Rucksacktouren über einen längeren Zeitraum ist es durchaus sinnvoll
den Ofen mitzunehmen, da Holz in der Natur fast immer ausreichend vorhanden ist; Flüssigbrennstoff jedoch
kalkuliert, rationiert und mitgetragen werden muss.
Man bedenke, 1 Liter sind etwa 1 Kilo Gewicht und Volumen noch dazu.
Da der Ofen sehr sparsam ist, macht es kaum Mühe die benötigte Menge Holz am
Lagerplatz zu finden.
Bei schlechtem Wetter kann der Aufenthalt im warmen Zelt, in gemütlicher
Runde, schon zum besonderen Erlebnis werden.
Rustikal gekocht im Topf oder mit der Pfanne, alles selbst gemacht, auch das
Feuerholz für den Ofen.
Das klingt gut, das klingt wie nach Uromas Zeiten oder einer Blockhüttentour
irgendwo in der Wildnis.
Ist es ja auch - halt „nur“ im Zelt und nicht gerade in
Kanada, sondern hier irgendwo an einem schönen Ort in heimischen Gefilden.
Einsatz bei
diversen Zeltvarianten / Aufsatz für Grundofen und Rauchrohre
Variationsmöglichkeiten
je nach Zelt:
1.
Eine Bereicherung zum Schlafzelt, z.B. bei einem Iglu, ist ein Tarp
(Baumwollplane ca.4x5m) mit dem Ofen darunter.
Das Tarp auf einer Seite heruntergezogen, ist Wind -, Regen - und
Sonnenschutz gleichermaßen.
2.
Ein Zelt aus Baumwolle ist im Handel als Campfire - oder Trapperzelt bekannt.
Im Campfire-Zelt ist der Schlafbereich nahtlos mit dem Wohnbereich verbunden.
In dem nach vorne offenen Wohnbereich hat der Ofen in der Mitte seinen festen Platz.
3.
Seit einigen Jahren gibt es einen Hersteller der Zelte in Tipiform, sogenannte
Leichtgewichtskothen aus Baumwoll-Polyester-Mischgewebe anbietet:
Größe 9 Durchmesser 5,0 m, Höhe 3,1m, Gewicht 11,5
kg
Größe 7 Durchmesser 4,4 m, Höhe 2,72m, Gewicht 9
kg
Das Modell „Tapp Jakt“ bzw. „Tapp
Varrie“ besitzt oben neben der Entlüftungshaube, einen Stutzen für die Durchführung
eines Ofenrohres.
Das Aufstellen des Zeltes ist denkbar einfach:
8 Heringe im Kreis punktgenau eingeschlagen, wird das Zelt mit einer
Mittelstange aufgestellt und an den Heringen eingehängt -
fertig.
Nähere Infos zu diesen „Tipis“ auf der schon eingangs erwähnten extra Seite „Leichtgewichtskothen aus Schweden“.

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In Zelten: Grundofen mit Aufsatz und Rauchrohren
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diesmal im „Tipi“
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... beim „Süppsche“-Kochen
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... und wieder beim
„Gourmieren“
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In den Zelten hat sich mein Grundofen
(= nach oben offene Verbrennung) mit
einem speziellen dafür gefertigten
Aufsatz bestens bewährt, der aus
dem Grundofen einen geschlossenen Ofen
macht.
Der Aufsatz hat oben einen abnehmbaren Deckel für die Befüllung des Ofens.
Man kann sowohl mit, als auch ohne Deckel kochen.
An dem Aufsatz werden die leichten, kleinen Ofenrohre angeschlossen.
Die Rauchrohre können an der Zeltmittelstange befestigt und weiter nach oben
ins Freie geführt werden.
Diese Kombination ist weit verbreitet und ist immer wieder auf vielen Touren
und Treffen vorzufinden.
Der Umbau vom offenen zum
geschlossenem System ist einfach.
Der Aufsatz wird direkt auf den Grundofen gesteckt und daran
die Rauchrohre angeschlossen.
So entsteht ein Sog, der bei Bedarf ähnlich wie ein Schmiedefeuer den Ofen
bis zur buchstäblichen Weißglut bringen kann.
Dieser Ofen ist so gebaut, daß in erster Linie der Ofen glüht und nicht seine Rohre.
Rotglühendes Metall entsteht um die 700° Celsius; so ist es zu verstehen, daß
ein so kleiner Ofen es schafft, die dafür erforderliche Wärme im Zelt zu
erzeugen.
Nun wißt Ihr etwas mehr über meinen Ofen und solltet Ihr von mir so einen mal
besitzen, dann wünsche ich Euch heute schon viel Spaß beim „Einheizen“.
Georg Petz
eMail: georg.petz@web.de
Telefon: +49 7150 / 32387
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Ofen mit Aufsatz und
Abzugsrohren nun
z.B. beim „Camp-Fire“-Tent, Tarp,
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© Georg Petz
© Ralf Schönfeld
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